Tag ohne Sorgen
seiSTARK e.V.
Es ist ein kurzer Sound, der Yaroslava, Elena und Nataliia in ihre Taschen greifen lässt: pling, pling piept das Handy in ihren kleinen Wohnungen und Unterkünften verteilt quer über das Kölner Stadtgebiet. Klick-klick und schon lesen sie Botschaften, die so viel mehr sind als einfach nur Nachrichten: „Wir laden euch herzlich ein, mit uns einen tollen Tag im Schokoladenmuseum inklusive Mittagessen zu verbringen“, schreibt der Verein seiSTARK und schickt einen Link zur Anmeldung hinterher. „Vielen Dank!“, sagt Elena. „Wir freuen uns riesig!“ schreibt Nataliia. Schnell klicken sie auf den Anmeldelink, um für sich und ihre Kinder Plätze zu sichern - denn die Ausflüge unter dem Titel "Tag ohne Sorgen" sind heiß begehrt unter den Geflüchteten und schnell ausgebucht. „Es sind nicht nur die Ausflüge. Wir können uns mit all unseren Problemen an seiSTARK wenden und Hilfe erhalten. Aber auch untereinander tauschen wir uns dort viel aus und sind eine echte Gemeinschaft geworden.“ sagt Yaroslava. Sie alle mussten fliehen aus ihrer Heimat, der Ukraine, und verloren fast alles, was sie besaßen.
So begann Geschichte der seiSTARK-WhatsApp-Gruppe mit zwei Frauen am Kölner Hauptbahnhof. Es begann mit der verzweifelten Suche nach Unterkünften über bürokratische Hilfe bis hin zu zwölf Deutschkursen, Kunsttherapie und Gruppencoachings, oder sogar einem kostenlosen Friseurbesuch – allesamt mit Anmeldelinks digital über die Gruppe organisiert. Mittlerweile kommuniziert seiSTARK auf diese Weise mit ca. 250 ukrainischen Geflüchteten. „Es lässt sich vieles leichter ertragen, wenn man teilen kann.“, weiß Emitis Pohl, seiSTARK-Vorsitzende. Und das funktioniert besonders gut über ein digitales Miteinander.