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Videokonferenz

Videotelefonie und Online-Shopping: Diese Technologien halfen den Deutschen durch die Krise

11. Juni 2021
  • Drei Viertel der Bevölkerung empfanden Videotelefonie als hilfreich
  • Für 35 Prozent hat Corona die Digitalisierung nicht genügend beschleunigt
  • Bundesweiter Aktionstag am 18. Juni soll Digitalisierung verständlich machen, Anmeldefrist für Aktionen endet am heutigen 11. Juni

Videotelefonie mit Familie oder Freunden und Online-Shopping waren für die Deutschen in der Pandemie die hilfreichsten Digital-Angebote. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie anlässlich des zweiten bundesweiten Digitaltags, wie die Initiative „Digital für alle“ mitteilt. Demnach empfanden 77 Prozent der Befragten Videotelefonate mit Familie oder Freunden als hilfreich. Für 73 Prozent war die Möglichkeit zum Online-Shopping eine Erleichterung. Auch Online-Spiele für eine oder mehrere Personen empfanden 63 Prozent als nützlich.

Das gilt allerdings nicht für alle, denn mit zunehmendem Alter sank auch der empfundene Nutzen der Technologien. Bei den 65- bis 74-Jährigen empfanden 60 Prozent Videotelefonie für den Familienkontakt als hilfreich; bei den Über-75-Jährigen waren es nur noch 28 Prozent. Auf leicht größeren Zuspruch stieß bei den Älteren das Online-Shopping. Bestellungen im Netz mit Lieferung oder zur Abholung bewerteten 69 Prozent der 65- bis 74-Jährigen als nützlich, aber nur 33 Prozent der Über-75-Jährigen.

Entsprechend unterschiedlich sind die Meinungen darüber, wie die Pandemie die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland beeinflusst hat. So sind 35 Prozent der Deutschen der Meinung, die Digitalisierung sei nicht ausreichend beschleunigt worden, 43 Prozent beurteilten das Tempo als angemessen und 12 Prozent kritisierten die Beschleunigung als zu stark.

„Verschiedenste digitale Angebote konnten während der Pandemie dabei helfen, den Alltag und das soziale Miteinander zu gestalten. Dass diese jedoch nicht für alle Menschen gleichermaßen hilfreich waren, liegt auch am ganz unterschiedlichen Zugang dazu“, erklärt Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von „Digital für alle“. „Wem zum Beispiel das technische Knowhow fehlte, der konnte nicht gleichermaßen von digitalen Angeboten profitieren. Das macht deutlich: Digitale Teilhabe muss schnellstmöglich ein zentraler Bestandteil in unserer Gesellschaft werden. Alle Menschen im Land müssen dazu befähigt werden, sich souverän und selbstbestimmt im Digital-Zeitalter bewegen zu können.“

Verstehen, wie die Pandemie das digitale Deutschland veränderte

Den deutschenlandweiten Aktionstag für mehr digitale Teilhabe am 18. Juni können alle mitgestalten – vom lokalen Verein, über Unternehmen bis hin zur öffentlichen Hand. Ein Teil der mehr als 1.400 angemeldeten Veranstaltungen widmet sich dabei auch den Veränderungen, die durch die Corona-Krise entstanden sind – und erklärt, welche Erkenntnisse sich daraus ableiten lassen. Was von der Krise bleiben wird, ist das hybride Zusammenleben – zwischen virtueller Welt und Büro, Kneipe und Kulturzentrum im Kiez. Ein fester Bestandteil des Alltags sind Videokonferenzen geworden, nicht nur für Geschäftsleute, sondern auch für ehrenamtlich Engagierte. Der Deutsche LandFrauenverband zeigt jungen Frauen, wie sie virtuelle Veranstaltungen souverän meistern und andere von ihrem Engagement online überzeugen können. Auch das Netzwerk BER-IT wagt sich in die Welt von Konferenzdiensten wie Zoom und BigBlueButton und zeigt, mit welchen Tipps und Methoden Vorträge und Workshops im Netz gelingen – von der Whiteboard-Nutzung bis zur Einrichtung von Break-Out-Rooms. Die HPI Academy vom Hasso Plattner Institut erklärt in einer Schnitzeljagd, wie mehrere Tools für kollaboratives Arbeiten gleichzeitig genutzt werden können. Auch außerhalb des virtuellen Büros leistet der Digitaltag einen Beitrag für mehr digitale Teilhabe. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen macht neu zugewanderte Menschen fit für den Einkauf im Netz. Das Team erklärt, wie das Widerrufsrecht funktioniert und wie Online-Betrüger und Fake-Shops einfach zu entlarven sind. In einem weiteren Seminar erklären die Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer, welche Informationspflichten im Netz gelten und welche Zahlungsmethoden sich fürs Online-Shopping eignen. Und die Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA) zeigt, wie Hausarztpraxen als Schnittstelle zu digitalen Gesundheitsanwendungen fungieren können – von Apps auf Rezept bis zu digitalen Therapieempfehlungen.

Auch der Digitalverband Bitkom beteiligt sich beim Blick in die Post-Corona-Ära – unter anderem mit einer Zeitreise in die Arbeitswelt 2030. Expertinnen und Experten diskutieren – direkt in der virtuellen Realität – welche Möglichkeiten und Freiheiten die Zukunft der Arbeit mit Blick auf die persönliche Arbeitsorganisation und die Wahl von Arbeitsort und Lebensmittelpunkt bietet.

Zahlreiche weitere Aktionen, die Zukunftstechnologien verständlich machen, sind in einer Übersicht des Digitaltags aufgelistet. Eigene Aktionen können noch bis zum 11. Juni auf https://digitaltag.eu/aktionsanmeldung eingetragen werden.

Digitale Teilhabe nachhaltig fördern

Der Digitaltag ist der bundesweite Aktionstag zur Förderung digitaler Teilhabe und fand erstmals 2020 statt. Trägerin ist die Initiative „Digital für alle“, in der 27 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche Hand versammelt sind. Mit mehr als 1.400 Aktionen bei der Premiere im vergangenen Jahr wurden Menschen in ganz Deutschland erreicht. Der Aktionstag soll die Digitalisierung mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten überall in Deutschland erklären, erlebbar machen, Wege zu digitaler Teilhabe aufzeigen und auch Raum für kontroverse Debatten schaffen. Es steht allen frei, eigene Aktionen anzumelden. Anlässlich des Aktionstags wird der mit 20.000 Euro dotierte „Preis für digitales Miteinander“ vergeben. Die ausgezeichneten Projekte und Initiativen werden am 16. Juni 2021 bekanntgegeben. Informationen und Hintergründe zur Initiative „Digital für alle“ sowie zum Digitaltag, den Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten gibt es unter www.digitaltag.eu.

Für alle Informationen zum Digitaltag sowie neueste Zahlen zur digitalen Teilhabe in Deutschland können Sie unter www.digitaltag.eu/presse die Presseinformationen abonnieren.

Die Partnerinnen und Partner der Initiative „Digital für alle“:

AWO Bundesverband | Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) | Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) | Bitkom | Bundeselternrat | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) | Deutscher Bibliotheksverband (dbv) | Deutscher Bundesjugendring | Deutscher Caritasverband | Deutscher Kulturrat | Deutscher LandFrauenverband | Deutscher Landkreistag | Deutscher Naturschutzring | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) | Deutscher Städtetag | Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) | Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) | Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung | Hartmannbund – Verband der Ärzte Deutschlands | Hochschulrektorenkonferenz (HRK) | Verband der TÜV (VdTÜV) | Verband kommunaler Unternehmen (VKU) | Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) | Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) | Wissenschaft im Dialog | Zentralverband des deutschen Handwerks (ZdH) | Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)

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