KI-gestützte Anzeigetafel
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Demokratie braucht Diskussionen und Aushandlungsprozesse. Kunst und Kultur haben die Aufgabe, hier unterstützend tätig zu sein. Ein wesentliches Element des diskursiven Miteinanders ist dabei die Überwindung von Sprachbarrieren, so dass keine Hierarchien bei Informationen und Verständigung entstehen.
Am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien hat sich ein Team die Frage gestellt, wie KI-Technologie Sprachbarrieren überwinden kann, um das Miteinander inklusiver zu gestalten und die Verständigung zu erleichtern. Im Projekt intelligent.museum wurde am ZKM | Karlsruhe dafür ein Prototyp einer KI-gestützten Anzeigetafel entwickelt und im Ausstellungsraum erprobt.
Durch »Spoken Language Identification« kann die Anwendung die jeweils von den Ausstellungsbesucher:innen gesprochene Nationalsprache heraushören. Die Texte der Werke werden dann automatisch in die jeweilige Sprache übersetzt und angezeigt. In der ersten Version wurden sieben Sprachen erkannt. Seit diesem Jahr können 27 Sprachen erkannt und übersetzt werden.
Ursprünglich für den Einsatz in Museen entwickelt, lässt sich unsere Anwendung auch an andere Umgebungen anpassen, in denen gedruckte Informationen präsentiert werden. Dies ermöglicht eine breitere Beteiligung an Diskussionen und Aushandlungsprozessen, da Menschen unabhängig von ihrer Landessprache aktiv informiert werden. Diese Technologie erleichtert die Verständigung und Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg im europäischen Kontext und stärkt den Austausch unterschiedlicher Perspektiven. Durch die Erleichterung der Kommunikation unterstützt unsere Anwendung die Grundprinzipien der Demokratie: Partizipation, Inklusion und den Austausch unterschiedlicher Meinungen.
Unsere Entwicklung ist als Open Source für alle nutzbar. Auch das verstehen wir als wichtigen Teil eines demokratischen Miteinanders.