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Eine Gruppe von Kindern und ein Erwachsener arbeiten gemeinsam an einem Tisch mit einem 3D-Drucker und elektronischen Bauteilen. Die Kinder schauen interessiert zu, während der Erwachsene etwas am Drucker erklärt oder justiert. Auf dem Tisch liegen verschiedene Werkzeuge, Kabel und ein Fernsteuerungsgerät.

Digitaltag-Studie: Große Offenheit für digitale Angebote – doch viele fühlen sich abgehängt

26. Juni 2025
  • 72 Prozent würden gerne mehr digitale Angebote im Alltag nutzen
  • Bundesweiter Digitaltag bietet rund 2.000 Aktionen, um digitale Teilhabe und Kompetenzen zu stärken
  • Breite politische Unterstützung, Digitalminister Wildberger eröffnet

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland sieht die Digitalisierung als Chance – zugleich wünschen sich viele mehr Unterstützung, um im digitalen Wandel nicht abgehängt zu werden. So sehen 88 Prozent der Bürgerinnen und Bürger die Digitalisierung als Chance für die Gesellschaft. Rund drei Viertel (78 Prozent) sagen, dass digitale Technologien ihr Leben leichter machen und fast ebenso viele (72 Prozent) würden gerne mehr digitale Angebote im Alltag nutzen. 


Es zeigt sich jedoch: Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland (46 Prozent) hat Angst, mit der technischen Entwicklung nicht Schritt halten zu können. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) fühlt sich von digitalen Technologien häufig überfordert und rund jeder Sechste (16 Prozent) würde lieber in einer Welt ohne digitale Technologien leben. Auch in der Selbsteinschätzung zeigt sich Unsicherheit – im Schnitt bewerten die Menschen in Deutschland ihre eigenen Digitalkompetenzen nur mit der Schulnote „befriedigend“.


Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung anlässlich des bundesweiten Digitaltags am 27. Juni 2025. Befragt wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Die Ergebnisse wurden heute im Rahmen einer Pressekonferenz der Initiative „Digital für alle“ gemeinsam mit ihren Partnern präsentiert.


Demnach sehen zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen die Gesellschaft als digital gespalten – ein erneuter Anstieg gegenüber den Vorjahren (2024: 63 Prozent, 2023: 60 Prozent, 2022: 58 Prozent). Zugleich stärkt die Digitalisierung aber auch das gesellschaftliche Miteinander: 73 Prozent der Deutschen sehen die Digitalisierung als Chance für die Demokratie. So sind zum Beispiel 63 Prozent überzeugt, dass soziale Medien den Austausch verschiedener politischer Meinungen fördern und rund jeder Fünfte (22 Prozent) sagt, digitale Technologien erleichtern das politische Engagement. Gleichzeitig sehen 41 Prozent in Hass und Hetze im Netz eine ernsthafte Bedrohung für unsere Demokratie. Der diesjährige Digitaltag steht unter dem Motto „Digitale Demokratie: Mitreden. Mitgestalten. Mitwirken.“
 

Renate Künast, Vizepräsidentin des Deutschen Bibliotheksverbandes, kommentiert: „Wer keinen Zugang zu digitalen Angeboten hat, hat es in immer mehr Bereichen des Alltags schwer, sei es bei der Arbeit, in der Freizeit oder im Kontakt mit Behörden. Hier unterstützen Bibliotheken mit ihren Angeboten. Digitale Teilhabe und digitale Kompetenzen sind inzwischen eine der Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Immer mehr Alltagsgeschäfte werden digitalisiert. Die Initiative ‚Digital für alle‘ setzt exakt hier an: Sie begleitet Menschen im digitalen Wandel, fördert Debatten über unser digitales Miteinander und stärkt digitale Kompetenzen quer durch die Gesellschaft.“


„Auch im Sinne der Demokratie müssen sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mehr digitale Teilhabe zur gemeinsamen Aufgabe machen. Um mehr Menschen bei der Digitalisierung mitzunehmen, braucht es niedrigschwellige Unterstützungsangebote, flächendeckende digitale Bildung und eine gute digitale Infrastruktur für alle“, so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Digitale Technologien eröffnen neue Wege, sich zu informieren, mitzureden und mitzuentscheiden. Eine starke Demokratie lebt vom Mitmachen – auch im digitalen Raum.“ 


Uwe Conradt, Vizepräsident des Deutschen Städtetags, erklärt: „Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft in rasantem Tempo. Damit niemand den Anschluss verliert, müssen digitale Angebote für alle verständlich und zugänglich sein. Städte und Gemeinden tragen eine besondere Verantwortung: Sie gestalten den digitalen Wandel direkt vor Ort und sichern so die demokratische Teilhabe aller Menschen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe – von den Kommunen über den Bund bis hin zur Zivilgesellschaft – dafür zu sorgen, dass alle sicher, selbstbestimmt und kompetent an der digitalen Welt teilhaben können. Der Digitaltag 2025 zeigt mit rund 2.000 Aktionen bundesweit, wie digitale Teilhabe konkret gelingt und wo es noch Unterstützung braucht.“
 

Freitag dreht sich bundesweit alles um Digitale Teilhabe 

Am 27. Juni 2025 findet der sechste bundesweite Digitaltag statt. An diesem Aktionstag machen Veranstaltungen an vielen Orten in Deutschland die Digitalisierung erlebbar und fördern somit digitale Teilhabe und Kompetenzen. Das Angebot umfasst eine Vielzahl an Workshops, Seminaren, Tagen der offenen Tür, Dialogen und anderen Formaten, die vor Ort und online stattfinden. Auf der Aktionslandkarte und in der Aktionsübersicht können Aktionen gefunden und unter anderem nach Standort, Thema und Zielgruppe gefiltert werden. 


Der Digitaltag wird halbtägig von einem Livestream begleitet, den Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger eröffnet. Des Weiteren spricht Bildungsministerin Karin Prien zu digitaler Demokratiebildung, Matthias Hauer, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt zu Wissenschaft und Digitalisierung und Ana Dujić, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu KI in der Arbeitswelt. Aus den Bundesländern kommen weitere Beiträge, darunter eine Keynote von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, ein Interview mit Alexander Schweitzer, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, sowie ein Grußwort von Kai Wegener, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin. Ergänzt wird das Programm durch Paneldiskussionen und Pitches, die vielfältige Einblicke in unterschiedliche Bereiche der Digitalisierung geben – von digitalem Ehrenamt über den Einsatz von KI in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur bis hin zu Digitalkompetenzen und lebenslangem Lernen.


Für weitere Informationen zum Digitaltag sowie neueste Zahlen zur digitalen Teilhabe in Deutschland können Sie unter https://digitaltag.eu/presse die Presseinformationen abonnieren oder unsere Studienseite besuchen. 

Hinter dem Digitaltag steht die Initiative „Digital für alle“ – ein breites Bündnis von mehr als 25 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentlicher Hand. Das gemeinsame Ziel der Initiative ist es, digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern.
 

Partnerorganisationen der Initiative „Digital für alle“:

AWO Bundesverband | Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) | Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) | Bitkom | Bundeselternrat (BER) | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) | Deutscher Bibliotheksverband (dbv) | Deutscher Bundesjugendring (DBJR) | Deutscher Caritasverband | Deutscher Kulturrat | Deutscher LandFrauenverband (dlv) | Deutscher Landkreistag (DLT) | Deutscher Naturschutzring (DNR) | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) | Deutscher Städtetag | Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) | Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) | Deutsches Rotes Kreuz (DRK) | Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung | Hartmannbund – Verband der Ärzte Deutschlands | Hochschulrektorenkonferenz (HRK) | TÜV-Verband | Verband kommunaler Unternehmen (VKU) | Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) | Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) | Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) | Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 17 bis KW 21 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zur Digitalisierung aus Sie bzw. Ihrer Meinung nach zu“, „Wie gehen Sie persönlich mit neuen digitalen Technologien um?“ und „Wenn Sie bestimmte digitale Geräte und Anwendungen nicht nutzen, welche Gründe hat das in der Regel?“

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