Berichtet der Kurator von KUNO22, Online-FESTival KULTUR, Paul Kroker, über dieses Jahres-Festival der Online-Plattform für Kunst- und Kulturaustausch:
"Im Anfang eigentlich eher bescheiden konzipiert, ausgehend von den Ausstellungen und Veranstaltungen der ersten zehn Jahre und also mehr eine Art Retrospektive, die vielleicht hier und da ein wenig restauriert werden müsste. Dann im Verlauf wurde doch alles ein wenig anders und größer, vor allem innovativer. Aber immer audiovisuell abruf- und erlebbar bis auf weiteres, und alles open end – unser nicht unwichtiges Alleinstellungsmerkmal als kleine Organisation.
Dutzende von Künstler*innen sind in den ca. zwei Dutzend Einzelausstellungen (inkl. zweier e-Kataloge) sowie acht Gruppenschauen in Wort, Bild und Ton zum Ausdruck gekommen, was noch nicht die zahlreichen Spielfilme, Konzerte und Performances berücksichtigt, die in voller Länge zu erleben sind.
Besonders hervorzuheben in chronologischer Reihenfolge sind unter dem thematischen Aspekt die künstlerischen Corona-Chroniken von Regine Zacharski und Giovanni Cerri. Sehr umfangreich ist MärzMusica hinsichtlich der Gattungen, der recht breiten Hommage an das Instrument 2022, das Drumset oder Schlagzeug. Auch kleine Dokumentationen aus den Anfängen unserer Arbeit mit KUNOradio und den Wohnzimmerkonzerten fehlen nicht.
Persönliche Mitarbeit von Einzelnen war immer fundamental: so bei der Kooperation für die beiden e-Kataloge, dann dem Engagement von Beate C. Koehler bei insgesamt drei von den zwölf Themenschauen sowie dem fundierten Beitrag der Textilwissenschaftlerin Dr. Lola Shamukhitdinova zu einem der vier Themenbereiche im Mode-Monat Juni. Dann im Juli ein genialer Zufall für die Eröffnung des Performance-Monats: Wenche Noestvold-Burger, eine Künstlerin, mit der wir schon lange zusammenarbeiten, und ihr Augenzeugenbericht von einer Einzelperformance von und mit Marina Abramoviç im Oktober 2013 in Oslo. Und schließlich die Zusammenarbeit mit Frizzi Krella, der Direktorin des Hauses der syrischen Kunst Bremen, bei der Gestaltung unser Online-Schau zu Syrien im Monat der Kunst im Krieg.
Die russische Eskalation in der Ukraine führte im Übrigen dazu, dass ihren Künstler*innen in den Monaten Oktober (zur Literatur und konkret zur Verleihung des Friedenspreiseses des Deutschen Buchhandels) wie eben auch im November zu den Künsten in den Kriegen eine Extraseite gewidmet wurde, auf anderen fand sie ebenfalls Berücksichtigung, was mit der März-Seite begann." (Altersfreigabe ab 18, da Bedenken bei Zuschauenden nicht auszuschließen sind)