PeerPAL: Digitale Teilhabe bei Aphasie
OTH Regensburg & KH Mainz
Digitale Teilhabe von Menschen, denen sogar die analoge Kommunikation Schwierigkeiten bereitet? Das klingt fast unmöglich? Unser Projekt PeerPAL setzt genau hier an. Die Zielgruppe sind Menschen mit einer Aphasie. Das ist eine erworbene Sprachstörung in Folge einer Hirnverletzung, am häufigsten ausgelöst durch einen Schlaganfall. Die Betroffenen können oft nicht mehr sprechen, Sprache verstehen, lesen oder schreiben. Noch schwieriger ist es für viele von ihnen, am täglichen Leben teilzuhaben, zu telefonieren oder „einfach nur“ mit dem Bus in die Stadt zu fahren. PeerPAL unterstützt diese Menschen, um ihnen wieder Teilhabe am (digitalen) Leben und Austausch untereinander zu ermöglichen mit dem Ziel, die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern. Dafür wurde unter Einbezug der Zielgruppe ein Smartphone-basiertes soziales Netzwerk, die PeerPAL-App, entwickelt. Bei der Programmierung der App wurde darauf geachtet, dass alle Funktionen möglichst leicht von der Zielgruppe bedient werden können. So wurde der Chat übersichtlich und einfach gestaltet, indem zum Beispiel Textbausteine eingebaut, eine große Schriftgröße sowie maximaler Kontrast gewählt und Emojis auf eine überschaubare Menge reduziert wurden. Im Bereich „Aktivitäten“ wurde zusätzlich mit bildlicher Unterstützung gearbeitet, um das Verständnis zu erleichtern. Mit Hilfe dieser angepassten Funktionen ist es den Betroffenen möglich, mit Anderen über den Chat in den Austausch zu kommen, gemeinsame Aktivitäten zu planen, durchzuführen und so am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
PeerPAL ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungsprojekt. Nach dem Ende der Studienlaufzeit wird der Quellcode als Open-Source veröffentlicht, um die weitere Nutzung und Weiterentwicklung der App zu ermöglichen.