
Digitale Kompetenzen
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Digitaltag 2023: Digitale Kompetenzen im Fokus
Arzttermine online buchen, Falschinformationen im Netz erkennen, Künstliche Intelligenz verstehen – im Zeitalter der Digitalisierung müssen alle Menschen in die Lage versetzt werden, sich souverän, sicher und selbstbewusst in der digitalen Welt zu bewegen. Eine wichtige Grundlage dafür bilden digitale Kompetenzen. Doch für viele ist der Umgang mit digitalen Geräten und Technologien noch nicht selbstverständlich. Im Durchschnitt bewerten die Menschen in Deutschland ihre eigene Digitalkompetenz auf einer Schulnotenskala nur als befriedigend (3,1) – wie die Studie „Digitale Teilhabe“ zeigt.
Um das zu ändern, rückt der Digitaltag 2023 das Thema „Digitale Kompetenzen“ mit dem Motto Digitalisierung: Entdecken. Verstehen. Gestalten. in den Fokus. Egal ob Internet-Neuling oder erfahrene IT-Fachkraft: Jede und jeder kann stets Neues in der digitalen Welt kennenlernen, die eigenen digitalen Fähigkeiten erweitern und dadurch die Chancen der Digitalisierung für sich und andere nutzen.
Der Digitaltag lebt vom Mitmachen – wir freuen uns auf vielfältige Aktionen rund um digitale Kompetenzen. Grafiken und Textbausteine zum Fokusthema gibt es kostenlos in unserem Kommunikationspaket.
Digitalisierung: Entdecken. Verstehen. Gestalten.
Der Digitaltag lädt dazu ein, Digitalisierung zu entdecken, besser zu verstehen und mithilfe digitaler Kompetenzen unsere digitale Gesellschaft zu gestalten. Am Digitaltag können sich alle auf eine individuelle Lernreise begeben und die eigenen digitalen Kompetenzen auf drei verschiedene Arten stärken:
Entdecken
... heißt in neue Welten einzutauchen. Die Digitalisierung hat Einfluss auf alle Lebensbereiche, ständig kommen neue Technologien und Anwendungen hinzu. Am Digitaltag wollen diese entdeckt werden.
Aktionen in dieser Kategorie laden Interessierte u. a. dazu ein, neue Technologien auszuprobieren, Orte der Digitalisierung kennenzulernen oder unbekannte Möglichkeiten der digitalen Welt zu erkunden:
Wo treffen wir im Alltag auf Künstliche Intelligenz? Wie sieht ein Rechenzentrum von innen aus? Und welche Welten eröffnen sich mit einer VR-Brille?
Hier geht’s zu allen Aktionen mit dem Fokus Entdecken.
Verstehen
... bedeutet zu lernen und eigenes Wissen und digitale Fähigkeiten zu vertiefen: Einerseits geht es darum, wie digitale Technologien funktionieren oder wie Online-Anwendungen richtig durchgeführt werden; andererseits geht es um Medien- und Informationskompetenz, also den guten Umgang mit digitalen Geräten, Medien und Anwendungen.
Aktionen in dieser Kategorie zeigen Interessierten u. a., wie digitale Technologien funktionieren. Sie vermitteln, wie man digitale Geräte und Anwendungen den eigenen Bedürfnissen und Zwecken entsprechend sinnvoll nutzen und mit ihnen verantwortungsvoll umgehen kann.
Wie funktionieren neue Technologien, zum Beispiel der Chatbot ChatGPT? Wie benutzt man das Smartphone oder Messenger-Dienste sicher und selbstbestimmt? Wie erkennt man Falschnachrichten im Netz?
Hier geht’s zu allen Aktionen mit dem Fokus Verstehen.
Gestalten
... bedeutet, die Chancen der Digitalisierung für sich und andere nutzbar zu machen. Digitale Kompetenzen und erlerntes Wissen ermöglichen es uns, Einfluss zu nehmen auf unser Umfeld und unsere Gesellschaft. Es geht darum, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten.
Aktionen in dieser Kategorie regen Interessierte u. a. dazu an, eigene Erfahrungen mit digitalen Technologien zu teilen und die Auswirkungen auf sich und die Gesellschaft zu diskutieren.
Wie können digitale Technologien dafür genutzt werden, dass sich Bürgerinnen und Bürger in ihrer Gemeinde oder Kommune beteiligen? Wie schaffen wir einen fairen Debattenraum im Netz? Wie stärken wir digitales Engagement und Ehrenamt?
Hier geht’s zu allen Aktionen mit dem Fokus Gestalten.
Was sind digitale Kompetenzen?
Der Europäische Rat definiert digitale Kompetenzen als „die sichere, kritische und verantwortungsvolle Nutzung von und Auseinandersetzung mit digitalen Technologien für die allgemeine und berufliche Bildung, die Arbeit und die Teilhabe an der Gesellschaft.“ (EU-Referenzrahmen für digitale Kompetenzen, 2018)
Es werden fünf Bereiche unterschieden:
- Informations- und Datenkompetenz: Daten, Informationen und digitale Inhalte suchen, filtern und abrufen sowie speichern, verwalten und organisieren; Relevanz der Quelle und ihres Inhalts beurteilen
- Kommunikation und Zusammenarbeit: mithilfe digitaler Technologien interagieren, kommunizieren und zusammenarbeiten und sich dabei der kulturellen und generationellen Vielfalt bewusst sein; an der Gesellschaft teilhaben durch öffentliche und private digitale Dienste und bürgerschaftliches Engagement; die eigene digitale Präsenz, Identität und Reputation verwalten
- Erstellen digitaler Inhalte: Digitale Inhalte erzeugen und bearbeiten; Informationen und Inhalte verbessern und in einen bestehenden Wissensbestand integrieren und dabei verstehen, wie Urheberrechte und Lizenzen verwendet werden müssen; verständliche Anweisungen für ein Computersystem geben können
- Sicherheit: Geräte, Inhalte, persönliche Daten und Privatsphäre in digitalen Räumen schützen; auf die physische und psychische Gesundheit achten; die Bedeutung digitaler Technologien für das soziale Wohlbefinden und Teilhabe kennen; sich über die Umweltauswirkungen digitaler Technologien und ihrer Nutzung bewusst sein
- Problemlösung: Bedürfnisse und Schwierigkeiten erkennen und Problemstellungen in digitalen Räumen lösen; digitale Werkzeuge nutzen, um Prozesse und Produkte zu verbessern; mit der digitalen Entwicklung Schritt halten
Wie steht es um die digitalen Kompetenzen in Deutschland?
Anlässlich des Digitaltags veröffentlicht die Initiative „Digital für alle“ jedes Jahr Umfrageergebnisse rund um digitale Teilhabe in Deutschland. Diese zeigen u. a. auf, wie die Menschen in Deutschland ihre eigene Digitalkompetenz einschätzen, was sie gut können und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Hier sind die Kernergebnisse der Studie 2022 zum Thema digitale Kompetenzen:
Deutsche geben sich selbst nur die Note „befriedigend“
Beim Thema Digitalkompetenz bewegt sich Deutschland lediglich im Mittelfeld. Im Durchschnitt schätzen die Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen Fähigkeiten auf einer Schulnotenskala als „befriedigend“ (3,1) ein – genau wie im Jahr zuvor.
Je älter die Menschen sind, desto weniger trauen sie sich zu: Ältere schätzen ihre Digitalkompetenz im Schnitt nur als „ausreichend“ ein – 65- bis 74-Jährige geben sich die Note 3,5 und über 75-Jährige sogar nur eine 3,9. Die Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren sind mit einer Durchschnittsnote von 2,6 noch am zuversichtlichsten.
Weitere Studienergebnisse
Eine zentrale Maßnahme zur Förderung digitaler Teilhabe ist für den Großteil der Bevölkerung die Stärkung digitaler Kompetenzen: 83 Prozent wünschen sich die Förderung digitaler Medien- und Informationskompetenz für alle, also in der Schule, beruflichen Ausbildung, im Studium und in der Erwachsenenbildung. 57 Prozent fordern kostenlose Schulungs- und Weiterbildungsangebote. Ebenso viele (57 Prozent) wollen flächendeckende Unterstützungsangebote, z. B. Begleitpersonen, die bei Bedarf konkrete Hilfestellung zu Digitalthemen leisten.
73 Prozent finden im Internet in der Regel die Informationen, nach denen sie suchen. Insbesondere Jüngere zwischen 16 und 29 Jahren (85 Prozent) haben wenig Schwierigkeiten bei der Internet-Recherche. Älteren hingegen fällt dies nicht so leicht. So sagt knapp ein Drittel der 65- bis 74-Jährigen (35 Prozent), dass sie bei der Suche in der Regel erfolglos sind. In der Gruppe der über 75-Jährigen finden sogar drei von fünf Personen (60 Prozent) gewöhnlich nicht die Informationen, nach denen sie suchen.
Ob Informationen im Netz von einer vertrauenswürdigen Quelle kommen, kann wiederum nur weniger als die Hälfte der Menschen in Deutschland (47 Prozent) einschätzen. Während sich 30- bis 49-Jährige mit 59 Prozent am sichersten unter allen Altersgruppen sind, kennen sich unter Seniorinnen und Senioren ab 75 Jahren nur die wenigsten (13 Prozent) damit aus.
61 Prozent sehen sich in der Lage, auftretende Fehlermeldungen und technische Probleme auf ihren Geräten einzuordnen und selbst zu beheben – unter Männern (66 Prozent) fühlen sich deutlich mehr dazu in der Lage als unter Frauen (57 Prozent). Auch hier nimmt die Kompetenz mit dem Alter ab: Während 78 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sich eine gewisse Problemlösungskompetenz zuschreiben, sind es unter den über 75-Jährigen nur 34 Prozent.
Anderen bei Schwierigkeiten zu helfen, scheint eine größere Herausforderung zu sein, insbesondere im hohen Alter: Generell trauen sich zwei von fünf Personen (39 Prozent) das zu – 54 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, aber nur 13 Prozent der Älteren ab 75 Jahren.
Sicherheit im Netz ist für viele ein Thema, bei dem sie sich bessere Kenntnisse wünschen. Rund die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger (47 Prozent) will Risiken im Internet besser erkennen können und sich davor schützen. 41 Prozent wünschen sich bessere Fähigkeiten, um Falschnachrichten im Internet zu erkennen.
Jedoch ist auch die Stärkung grundlegender Kompetenzen gefragt: Über ein Drittel (37 Prozent) wünscht sich bessere EDV-Kenntnisse, ein Viertel (26 Prozent) möchte das eigene Smartphone oder Tablet einrichten und sicher bedienen können.
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