Digitales Engagement ausgezeichnet: Sechs Projekte erhalten Publikumspreis für digitales Miteinander
21. Dezember 2021
- Publikum entschied über Spitzenplatzierungen aus rund 100 Finalistinnen und Finalisten
- Je drei Projekte in den Kategorien „Digitale Teilhabe“ und „Digitaler Zusammenhalt“ erhalten insgesamt 20.000 Euro Preisgeld
- Ausgezeichnete Projekte setzen sich für mehr digitale Beteiligung in der Kommune, Aufklärung über Gefahren im Internet und Unterstützung bei den ersten digitalen Schritten ein
Workshops zu „Hass im Internet“, eine Smartphone-Sprechstunde für ältere Bürgerinnen und Bürger, barrierefreie Online-Gottesdienste: Beim Publikumspreis für digitales Miteinander wurden sechs Projekte für ihren herausragenden Einsatz für digitale Teilhabe und Zusammenhalt ausgezeichnet – mit insgesamt 20.000 Euro Preisgeld. Das hat die Initiative „Digital für alle“ bekanntgegeben. Ausgezeichnet wurden die Projekte „Consul – Digitale Beteiligung für deine Stadt!“, „Workshopreihe digitale Teilhabe | Get Online Week“, „LGBTQ+ Social Media Camp“, „Einstieg in die digitale Welt“, „#liveline“ und „1, 2 ,3 – Digital dabei!“.
Ausgelobt wurde der Preis von dem Bündnis „Digital für alle“, das 27 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentlicher Hand vereint. Gemeinsam setzt sich die Initiative dafür ein, die digitale Teilhabe bundesweit zu stärken. Über die jeweils drei Bestplatzierten in den Kategorien „Digitale Teilhabe“ und „Digitaler Zusammenhalt“ wurde in einer Online-Abstimmung entschieden. Zahlreiche Projekte hatten sich um die Auszeichnung beworben; rund 100 Projekte standen im Finale der Abstimmung.
„Digitales Engagement hat viele Facetten. Das spiegelt sich in der Vielzahl an unterschiedlichen Projekten wider, die sich in diesem Jahr für den Publikumspreis beworben haben. Mit dem Publikumspreis möchten wir Aufmerksamkeit darauf lenken, wie die Chancen des digitalen Wandels aktiv für Engagement genutzt werden können“, erklärt Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von Digital für alle (DFA).
Bei der Publikumsabstimmung waren alle Interessierten aufgerufen, in beiden Kategorien für ihr favorisiertes Projekt abzustimmen. Bewerben konnten sich gemeinwohlorientierte Projekte und Initiativen, die im digitalen Raum agieren oder digitale Technologien einsetzen.
„Die Entscheidung ist bei so vielen preiswürdigen Projekten nicht einfach – daher freue ich mich, dass durch die Online-Abstimmung alle die Möglichkeit hatten, bei der Auswahl der Gewinnerinnen und Gewinner mitzuwirken. Die hohe Beteiligung zeigt, dass digitales Engagement viele bewegt“, so DFA-Geschäftsführerin Hosenfeld über die Preisvergabe.
Die ausgezeichneten Projekte im Kurzportrait
Ausgezeichnet in der Kategorie „Digitale Teilhabe“:
1. Platz (5.000 Euro Preisgeld): „Workshopreihe digitale Teilhabe | Get Online Week“ – die Vermittlung digitaler Kompetenzen durch kostenlose Tools steht im Mittelpunkt des jährlich stattfinden Projekts von zehn Studierenden und Dr. Bastian Pelka von der Technischen Universität Dortmund. Es richtet sich an Menschen, die bisher aufgrund unterschiedlicher Beeinträchtigungen in ihrer digitalen Teilnahme eingeschränkt sind. Ziel ist es, das Internet inklusiver zu machen. Während der kommenden Aktionswoche können Teilnehmende in verschiedenen Workshops und Kursen mehr über die Themen Cybermobbing, Datenschutz sowie Gefahren im Internet lernen.
2. Platz (3.000 Euro Preisgeld): „Einstieg in die digitale Welt“ – in den Unterrichtsstunden des Familienzentrums Trudering werden Seniorinnen und Senioren im Umgang mit digitalen Medien unterstützt. Dabei werden die Teilnehmenden durch die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Welt geführt und erlernen die notwendigen Grundkenntnisse für den Umgang mit verschiedenen Endgeräten: Wie funktionieren z.B. E-Mail-Programme, Apps und das Internet? Wie findet man relevante Informationen z.B. über Gesundheit und Ernährung? Das Angebot richtet sich dabei ausdrücklich auch an ältere Menschen mit Migrationshintergrund.
3. Platz (2.000 Euro Preisgeld): „1, 2, 3 - Digital dabei!“ – im Projekt des Stadtteilbüros Fritz-Erler-Siedlung und des Mehrgenerationenhauses Kreuztal unterstützen ehrenamtliche Internetlotsinnen und -lotsen ältere Bürgerinnen und Bürger bei ihren ersten Schritten im digitalen Raum. Dabei werden neben eines regelmäßigen Smartphonecafé-Treffs auch individuelle Smartphone-Sprechstunden und digitale Themennachmittage angeboten. Hier werden seniorenrelevante Anwendungsbereiche ausgewählter Kompetenzfelder (bspw. Sicherheit, Digitale Inhalte, Kommunikation) fokussiert behandelt.
Ausgezeichnet in der Kategorie „Digitaler Zusammenhalt“:
1. Platz (5.000 Euro Preisgeld): „Consul - Digitale Beteiligung für deine Stadt!“ – die frei zugängliche Plattform Consul des Vereins „Mehr Demokratie e.V.“ fördert den Austausch zwischen der kommunalen Politik und den Einwohnerinnen und Einwohnern. Die digitale Plattform dient als Austragungsort, auf der Bürgerinnen und Bürger durch Diskussionen, Vorschläge, Abstimmungen und Bürgerhaushalte transparent und niedrigschwellig ihre Kommune mitgestalten können. Der Demokratie-Verein unterstützt Kommunen mit Schulungen, Workshops, Vernetzung und Support bei der Einrichtung von Consul und bietet Hilfe bei der Verknüpfung von analoger und digitaler Beteiligung.
2. Platz (3.000 Euro Preisgeld): „LGBTQ+ Social Media Camp“ – das Social Media Camp klärt in verschiedenen Workshops Kinder und Jugendliche mit LGBTQ-Bezug über die Gefahren im Internet auf. Zu Themen wie „Hass im Internet“ oder „Wie ist das mit einem Outing“ werden Wissen vermittelt und Austausch gefördert. Die Jugendlichen erlernen von Tommy Toalingling und Jennifer Arp, wie sie Soziale Medien richtig nutzen. Abgerundet wird das Camp durch gemeinsame Freizeitaktivitäten.
3. Platz (2.000 Euro Preisgeld): „#liveline“ – das Projekt der Lübecker Kirchengemeinde St. Jürgen bringt Gottesdienste in die Wohnzimmer von Bürgerinnen und Bürgern. Das Team, bestehend aus der Pröpstin und über zwanzig ehrenamtlich engagierten Jugendlichen, hat die Kapelle in ein Studio umfunktioniert und überträgt die Gottesdienste als Livestream. Durch eine Gebärdendolmetscherin und Untertitelung wird zudem die Barrierefreiheit sichergestellt. Digitale Tools ermöglichen den Zuschauern Interaktion und Austausch.
Bundesweiter Digitaltag macht Digitalisierung erlebbar
Um die digitale Teilhabe deutschlandweit zu fördern, findet am 24. Juni 2022 zum dritten Mal der Digitaltag statt. Der Aktionstag bringt Bürgerinnen und Bürger verschiedener Altersgruppen rund um digitale Themen zusammen und bietet eine Plattform, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten, Chancen und Herausforderungen zu diskutieren und einen breiten gesellschaftlichen Dialog anzustoßen. Zuletzt hat der Digitaltag im Juni 2021 mit mehr als 2.000 Aktionen Menschen in ganz Deutschland erreicht. Weitere Informationen unter www.digitaltag.eu/.
Für alle Informationen zum Digitaltag sowie neueste Zahlen zur digitalen Teilhabe in Deutschland können Sie unter www.digitaltag.eu/presse die Presseinformationen abonnieren. Den gemeinsamen Appell von Digital für alle können Sie online abrufen unter www.digitaltag.eu/appell.
Die Partnerinnen und Partner der Initiative „Digital für alle“:
AWO Bundesverband | Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) | Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) | Bitkom | Bundeselternrat | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) | Deutscher Bibliotheksverband (dbv) | Deutscher Bundesjugendring | Deutscher Caritasverband | Deutscher Kulturrat | Deutscher LandFrauenverband | Deutscher Landkreistag | Deutscher Naturschutzring | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) | Deutscher Städtetag | Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) | Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) | Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung | Hartmannbund – Verband der Ärzte Deutschlands | Hochschulrektorenkonferenz (HRK) | TÜV-Verband | Verband kommunaler Unternehmen (VKU) | Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) | Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) | Wissenschaft im Dialog | Zentralverband des deutschen Handwerks (ZdH) | Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)
Textkörper